Philadelphia
Die zwischen New York und Washington im Südosten von Pennsylvanien am breiten
Delaware River gelegene Industrie-, Handels- und Hafenstadt ist mit 2 Millionen
Einwohner die viertgrößte Stadt der Vereinigten Staaten und besitzt den größten
Süßwasserhafen der Erde. Die als 'Wiege der Nation' bezeichneten Stadt steht in
kultureller Hinsicht mit ihren Theatern, Konzertsälen und Museen in den USA mit
an erster Stelle. Philadelphia ist Sitz der University of Pennsylvania, sowie
des bekannten Philadelphia Orchestra (1900).
Im Gebiet der heutigen Stadt siedelten vor 1640 Schweden und auch Finnen. Der
schwedischen Herrschaft folgten 1655 Holländer und 1664 die Engländer.
1681 übertrug Karl II. von England die Rechte William Penn (1644-1718), dem
Führer einer Quäkerkolonie. Dieser gründete 1682 Philadelphia, die als
'Stadt der Bruderliebe' eine Stätte religiöser Freiheit sein sollte, wo auch
deutsche Mennoniten friedlich mit den Quäkern zusammenlebten.
1683 schloß Penn auch mit den Delaware-Indianern einen Kaufvertrag, auf Grund
dessen die Stadt von Indianerangriffen verschont blieb.
Neue Impulse empfing die Stadt durch Benjamin Franklin, der 1723 mit 17 Jahren
hierherkam und später die Gründung einer Universität veranlaßte. Hier entstand
dann die geistige Grundlage für die Trennungsbewegung vom britischen Mutterland
in einer Zeit, als Philadelphia mit über 20.000 Einwohnern die zweitgrößte
englischsprachige Stadt der Welt war. Am 5.September 1774 versammelte sich der
Kontinentalkongreß, der in der Independence Hall am 4.Juli 1776 die
Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten erließ.
Vom 14.Mai bis 17.September 1787 tagte hier wieder der Verfassungskonvent, der
die mit einigen Änderungen noch jetzt gültige Verfassung der Vereingten Staaten
entwarf. Bis 1799 Hauptstadt von Pennsyslvania, war Philadelphia 1790 - 1800
auch offizielle Hauptstadt der USA.
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